Analoge Aha-Momente gegen digitales Gedöns:
Interview mit I-KU Vorstandsmitglied Horst Bidiak
Horst Bidiak (*1960 )
Studium Geographie, Kartographie und Wirtschaftinformatik in München und Berlin; geschieden, zwei Kinder, in Berlin wohnend.
Seit November 2015 im Vorstand des I-KU
Lieber Horst, Du bist von Anfang an beim I-KU dabei und seit vielen Jahren im Vorstand. Was hat dich damals bewogen, den Verein mit aufzubauen?
Meine Motivation, mich am I-KU zu beteiligen, lag eindeutig an der bunten Mischung der Gründungsmitglieder. Sie waren sympathisch und ergänzten sich außerdem in ihren persönlichen Fähigkeiten und Interessen. Was uns einte, war das Gefühl, gemeinsam etwas bewegen zu können. Wir hatten viele Ideen. Das Verbindende war ein großes persönliches Engagement; das förderte den Zusammenhalt und half uns, die Projektideen zu verwirklichen.
Beruflich kommst du aus der IT-Branche, also denkbar weit weg von den analogen und „erdverbundenen“ Tätigkeiten im Weinberg. Was bedeutet die praktische Arbeit für dich?
Die praktische Arbeit ist für mich der entscheidende Ausgleich zu den Aufgaben am Schreibtisch und den Jahren im Büro! In den 1990er Jahren war ich für verschiedene Auftraggeber viel im afrikanischen Ausland tätig. Nach der Einschulung meiner Tochter begann eine neue Zeit, die „grausame“ Brottätigkeit in Deutschland in den 00-er Jahren, zunächst als Softwareentwickler bei Projektkunden, später als Projektmanager. Parallel zu solchen dienstlichen Aufgaben habe ich immer die Möglichkeit gesucht und genutzt, „praktisch“ zu arbeiten, entweder im eigenen Garten, auf anderen Grundstücken, oder bei Freunden.
Du lebst in Berlin, oft sieht man aber dein Motorrad oder deinen Bulli auf dem Weinberg stehen. Du bist wahrscheinlich das I-KU-Mitglied, das am häufigsten auf dem Weinberg übernachtet hat. Welchen Reiz hat der Weinberg bei Nacht?
Der Reiz liegt gar nicht so sehr in der Nacht und der dortigen Gelassenheit. Klar, die Ruhe ist großartig; das eigentlich Spannende ist für mich aber eher der Zeitpunkt des Aufwachens und des Gewahrwerdens, wo man ist, das Beginnen des Tages und der Freude über den Berg.
Der Fachkräftemangel ist inzwischen in allen Branchen ein Thema. Nachwuchs ist Mangelware. Auch beim I-KU steht irgendwann in den kommenden 10 Jahren ein Generationenwechsel an. Was sind deine Ideen dazu?
Einer der ursprünglichen Ansätze war und ist es, die Kontakte zu den naheliegenden Hochschulen zu stärken, um so Studierende zu erreichen und für den Berg zu interessieren. Wir sollten aber auch den Verein weiter öffnen und uns stärker in Baruth und dem lokalen Umland um Mitglieder kümmern. Dafür müssen allerdings unsere Vereinsstatuten angepasst werden. Die Idee des I-KU und auch die dahinterstehenden Aufgaben sollten noch klarer formuliert werden. Um neue (junge) Zielgruppen zu erreichen, sollten wir uns auch Gedanken um deren Motivation und Interessen machen: wie „ticken“ die Millenials, was wollen sie, was brauchen sie?
Letztendlich gilt es, auch unsere eigenen Kinder in den Verein zu integrieren. Das wäre der passendste „Generationswechsel“!