Kreative Funken in Funkenmühle:
Interview mit der Wirtin und Künstlerin Marlies Konzack
Marlies Konzack (*1959 )
Geboren und getauft in Berlin-Tempelhof, lebe und arbeite ich in Funkenmühle am Wolziger See bei Zossen.
Male und zeichne seit der Kindheit, wurde dabei gefördert vor allem durch meine Eltern, aber auch von allen meinen Lehrern seit der ersten Klasse.
Die Abiturzeit in Ludwigsfelde und ein Probestudium an der Kunsthochschule Weißensee waren wegweisend für mein weiteres Leben als Betriebswirtin und Unternehmerin.
Hinter Zossen, tief im Wald, dort, wo sich Fuchs und Has‘ Gute Nacht sagen, betreibt Marlies Konzack gemeinsam mit ihrem Mann Andreas ein Ausflugslokal in Funkenmühle. Allein der Name lässt verwunschene Funken sprühen. Alles kann, nichts muss an diesem Ort, der genügend Platz für Einheimische und Wanderer, Natur- und Kulturinteressierte bietet. Und wenn man kurz vor Sonnenuntergang am Ufer des angrenzenden Sees in den Abendhimmel schaut, kann man die Feen ganz leise mit ihren Flügeln schlagen hören.
Liebe Marlies, mit dem Inselstübchen betreibst du einen verwunschenen Ort, direkt am See gelegen und schwer zu finden. Ein Ort für Schatzsucher. Was bedeutet der Ort für dich?
Kindheit, Heimat…Leben im Einklang mit der Natur. Für mich steht das Inselstübchen für Entspannung und Genuss, Hand und Herz mit gutem Bauchgefühl, Heimatküche und Geschmack unserer Kindheit. Nicht zuletzt gehört natürlich auch das Geschichten erzählen in guter Gesellschaft dazu.
»Kunst, Kultur und Köstlichkeiten« lautet die Selbstbeschreibung vom Inselstübchen. Steht Kunst für dich immer an erster Stelle?
Kreativität steht für mich an erster Stelle! Mit dem Inselstübchen haben wir einen Platz geschaffen, der zum Ausprobieren einlädt. Auf kleinstem Raum, mitten in der Natur und umgeben von Wasser und Wald. Hier schaut uns so schnell niemand über die Schulter und wir können gemeinsam mit unseren Gästen immer wieder neue Ideen ausprobieren und originelle Angebote schaffen. Ich biete Kreativ-Coachings im Offenen Atelier an, manchmal lädt das Inselstübchen auch zu Konzerten, Ausstellungen, Lesungen oder Vorträgen ein. Zu meinen persönlichen Highlights gehören meine Kräuter- und Pilzworkshops oder das 5-Gänge-Tee-Menü aus selbstgepflückten wilden Kräutern, das ich in Kooperation mit Fastenwanderungen in der Region anbiete.
Du malst und zeichnest, viele Motive kommen aus der näheren Umgebung. Was war dein Lieblingsmotiv im letzten Jahr?
Die Kunst, speziell die Malerei waren schon ein Kindheitstraum von mir, und die Kunst hat mich immer begleitet. Ich halte fest, was ich sehe und erlebe – in Zeichnungen, Aquarellen oder mit der Kamera.
Meine zwei Lieblingsbilder:
In diesem Jahr stehen Kommunalwahlen an. Was wünschst du dir von der Politik?
Wir sind Gastgeber mit Herz und einem zeitgemäßen Konzept, eine kleine Stütze des Tourismus. Unser Wunsch ist es, dass das Inselstübchen, trotz der bürokratischen Hürden, an diesem schönen Ort bleiben darf, denn seit fast 30 Jahren ist diese kleine Location hier leider nur »geduldet«. Wir hoffen auf eine unkomplizierte Lösung seitens der Stadt Zossen und des Landkreises mit der Erlaubnis zur ewigen Weiterführung dieser kleinen Betriebsstätte, damit man sich später noch die Geschichten über uns erzählen kann: »Damals in Funkenmühle«. Abgesehen von der persönlichen Perspektive fände ich es wichtig, dass die Politik wieder mehr kleine und mittelständische Unternehmen in den Mittelpunkt stellt. Denn diese Unternehmen, bei denen Eigentum und Leitung des Betriebs sowie ein langfristiger Planungshorizont und Bindung an den regionalen Standort eine Einheit bilden, sind das Rückgrat unserer Wirtschaft!