Junge Macher:

Interview mit dem jüngsten I-KU Mitglied Theo Domnick

Theo Domnick

Theo kennt Baruth von klein auf. Bereits vor der Gründung des I-KU fuhr er mit seinen Eltern und seiner Schwester an den Wochenenden häufig von Kreuzberg ins Urstromtal,  um Freunde in der Alten Schule zu besuchen. Die Besuche wurden zum festen Bestandteil seines Lebens. Später dann half Theo im Weinberg überall dort mit, wo tatkräftige Unterstützung gebraucht wurde – und war mit seiner zupackenden und gut gelaunten Macher-Art irgendwann nicht mehr wegzudenken. 2019 begann er ein Studium der Geografie in Berlin, seit dem vergangenen Jahr studiert er in Mainz. Und seit 2022 ist er I-KU Mitglied.

Du bist mit Abstand das jüngste Mitglied im I-KU. Was hat dich motiviert, in unseren „alteingesessenen“ Verein einzusteigen?
Ich bin quasi in den Weinberg hineingeboren worden. Bei der ersten Pflanzung wurde ich gerade eingeschult. Nachdem ich über die Jahre immer wieder und in den letzten Jahren verstärkt auf dem Weinberg aktiv gewesen bin, war es naheliegend, über die Vereinsmitgliedschaft meine Verbundenheit auszudrücken. Als Kind von zwei Gründungsmitgliedern des I-KU hatte ich immer Zugang und eine ungefähre Ahnung vom Status Quo und der Zukunft des Vereins, und so wollte ich irgendwann nicht mehr nur passiv involviert sein, sondern aktiv an der Ausrichtung des Vereins und seinen Projekten mitwirken. Ohne jemand an dieser Stelle zu nahe treten zu wollen, ist es doch so, dass der Verein in den letzten Jahren insgesamt munter vor sich hingealtert ist. Von einem Austausch zwischen unterschiedlichen Generationen können alle profitieren, finde ich! So sehe ich meine Rolle auch als eine Art „Eisbrecher“ für andere Leute in meinem Alter, die sich vielleicht auf dem Weinberg oder auch in anderen Vereinen bzw. gemeinnützigen Gruppen engagieren wollen.

Welche Aufgaben und Tätigkeiten in der Vereinsarbeit sind für dich besonders interessant?
Das I-KU hatte schon immer eine Vielzahl an Projekten und Themen. Allerdings ist der Weinberg meine absolute Herzensangelegenheit. Die praktische Arbeit im Weinberg und alles, was drumherum passiert, interessieren mich. Abgesehen von der Pflanzenpflege gibt es immer etwas auf dem Gelände zu tun. Etwa die Wartung der Maschinen und Werkzeuge, die Sicherung der Begehbarkeit der Reihen zwischen den Reben oder die Spannung der Drähte zum Stützen und Ausrichten der Pflanzen – all das muss gepflegt, gewartet und kontrolliert werden.  Vor ein paar Jahren fingen wir dann auch an, uns um die schwächelnden Bäume auf dem Gelände zu kümmern. Hin und wieder wurde ein Baum gefällt und zu Holz verarbeitet, das wir dann im Winter zum Heizen der Weinbergscheune nutzen konnten. So gut wie immer erfolgten diese Arbeiten zusammen mit Freunden und den Eltern meines besten Freundes. Das war und ist für mich immer wieder eine lehrreiche und gute Zusammenarbeit!

Viele Vereine klagen über fehlenden Nachwuchs. Was müssen Vereine aus deiner Sicht tun, um junge Menschen zur Mitarbeit zu begeistern?
Puuh, das ist eine schwierige Frage. Ich würde sagen, dass vieles über Mund-zu-Mund-Propaganda funktionieren muss. Unpersönliche Werbung funktioniert nicht wirklich, es ist eher so, dass sich der Verein ins Gespräch bringen und für andere Anreiz und Raum schaffen sollte, um sich einzubringen, zu verwirklichen oder auch, um sich auszuprobieren. Das wiederum setzt eine entsprechende Ausstrahlung vonseiten der Mitglieder voraus. Damit meine ich, dass durchaus auch andere Meinungen akzeptiert und neue Ideen zugelassen werden sollten. In dieser Beziehung gibt es im I-KU durchaus noch Luft nach oben, finde ich. Mein Appell an dieser Stelle wäre: mehr Offenheit!

Was ist deine persönliche berufliche Zukunftsidee bzw. wie sollte dein idealer Job aussehen?
Das ist eine sehr persönliche und tiefgreifende Frage für eine Person in den Zwanzigern, aber auch eine gute und angebrachte Frage. Ich strebe eine Arbeitsumgebung an, in der sich praktische Arbeiten draußen mit eher theoretischen Tätigkeiten drinnen mischen können. Mein Studium der Geographie bietet hierfür eigentlich ganz gute Voraussetzungen. Es gibt viele Möglichkeiten – was ein Segen wie auch Fluch sein kann. Wir werden sehen.