Der Macher im Hintergrund:

Interview mit dem I-KU-Mitglied Peter Linke

Peter Linke (*1959)

verheiratet, 2 Söhne, 4 Enkel

noch nicht in Rente, aber vielleicht bald …

Nach der Mittleren Reife Berufausbildung mit Abitur

1978 – 1990 bei der LPG Pflanzenproduktion Baruth

Währenddessen Hochschulfernstudium mit Diplom Maschinenbau/Landwirtschaft an der Ingenieurhochschule Berlin Wartenberg.

Seit Mai 1990 selbständig tätig in der EDV Dienstleistung für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen in der Region

Softwarewartung, IT-Beratung, Programmierung Zeiterfassung, Finanzbuchhaltung und Lohnabrechnung für Firmen … – wer sich das Leistungsspektrum des selbständigen EDV-Dienstleisters Peter Linke anschaut, der ahnt zunächst eher wenig von seinen ausgeprägt praktischen Vorlieben. Peter ist ein Macher von der leisen Sorte. Unaufgeregt und engagiert ist er auf dem Weinberg beim Rasenmähen und der Gerätewartung im Einsatz, er betreut unseren digitalen Vereinskalender und unterstützt bei der Vorbereitung der zahlreichen Veranstaltungen des I-KU. Dabei bleibt immer noch Zeit für Aktivitäten im Baruther Mittelstand BMI. Seine kulinarischen Leidenschaften lebt Peter übrigens im Männerkochclub MKC aus – wer weiß, vielleicht können wir den MKC für einen unserer nächsten Vereinsfeste gewinnen?

Lieber Peter, was hat dich bewogen, in unserem Verein mitzumachen, und welche Tätigkeiten im I-KU interessieren dich besonders?
Anfangs ging es mir darum, neben meiner selbständigen Arbeit einen Ausgleich und eine sinnvolle Beschäftigung für den späteren Ruhestand zu finden. Da ich auf dem Land groß geworden bin und auch in der Landwirtschaft tätig war, bot sich eine Mitarbeit auf dem Weinberg an.
Im Laufe der Zeit lernte ich dann die verschiedenen Arbeiten und viele Helfer und Mitglieder des Vereins kennen, und so entstand der Wunsch, mich stärker zu engagieren und auch Verantwortung zu übernehmen. Durch meine Verwurzelung in Baruth und durch meine Tätigkeit kann ich bei vielen Aufgaben meine Beziehungen, Kenntnisse und technische Ausstattung nutzen. Der Verein ist ja doch stark intellektuell besetzt, trotzdem fühle ich mich dort wohl. Ich bin eher der Macher im Hintergrund. Der Weinberg wird ehrenamtlich bewirtschaftet und erfordert vom Austrieb bis zur Ernte ständiges Engagement. Da ich vor Ort lebe, kann ich mich im Pflege- und Organisationsablauf des Vereins ganz gut auch spontan einbringen. Am wichtigsten ist für mich der Weinberg, bei anderen Bereichen des I-KU wie lebens.mittel, Weihnachtsmarkt oder Baumblütenfest bringe ich mich bei Bedarf gerne ein.

Beruflich bist du in der IT-Branche zuhause. Welche Herausforderungen gibt es da aktuell zu meistern? 
Puh, dazu fallen mir viele Punkte ein, sowohl regional als auch überregional. Um nur einige Stichworte zu nennen:
_ Die Digitalisierung der Schulen und die Bereitstellung von Glasfaser für das Schulzentrum (Kita, Hort und Schulen)
_ Die weitere Verbesserung der digitalen Prozesse in der Verwaltung (eAkte, Rechnungsworkflows, Einführung der E-Rechnung, die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) usw.)
_ der Generationswechsel an vielen Arbeitsplätzen und der damit verbundene Verlust von Wissen

Welche Empfehlungen kannst du als IT-Profi geben, um die Digitalisierung effektiv voranzubringen?
Oft scheitern Veränderungen und Innovationen an der fehlenden Umsetzungsstärke. Zum Beispiel führt die teilweise extreme Bürokratie zu immensen zeitlichen Verzögerungen bis hin zum Stillstand. Manchmal wäre es auch besser, nicht alles in eine Lösung zu packen, sondern Schritt für Schritt zu verbessern. Da könnte man durchaus von den iterativen Prozessen in der Softwareentwicklung lernen! Weitere Stellschrauben, an denen gedreht werden könnte (und sollte), sind der gerade in Deutschland extreme Datenschutz und das übertriebene Vergaberecht (der Billigste muss es sein, auch wenn am Ende die Kosten explodieren bzw. die Umsetzung ewig dauert bzw. mangelhaft ist). Aus meiner Sicht unbedingt wichtig ist auch die langfristige finanzielle Sicherstellung des digitalen Lernens in Schulen durch das Land bzw. den Bund. Dazu gehört die Aus- und Weiterbildung der Lehrer in der Nutzung der digitalen Geräte, die Bereitstellung von Software und Schulungen, Wartung und laufende Unterhaltung der Technik und vieles mehr.

Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus?
So langsam bereite ich mich auf meinen Ruhestand Ende 2025 vor, wobei ich je nach körperlicher und geistiger Verfassung durchaus noch eine Weile aktiv tätig sein möchte. Dazu gehört für mich ein gesundes Leben und sportliche Betätigung – Radfahren und Fitnessstudio, aber auch mal die Arbeit im Garten. Ich freue mich auch darauf, mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen, besonders mit meinen Enkelkindern.  Außerdem habe ich vor, zu reisen und vielleicht noch eine Fremdsprache besser zu lernen? Nicht zuletzt sollen meine Vereinsaktivitäten auch künftig nicht zu kurz kommen.